Dienstag, 4. Juni 2013

Tag 35

Dienstag, 14.05.2013


Strecke: Grenå - Faehre (9) - Varberg - Frillesås - Åsa - Kungsbacka - Goeteboerg

Länge: 105 km (ges. 3698 km)

Es beginnt mit dem "Boarding" um 0:30 Uhr! Ich stehe zwischen all den LKW in einer eigenen Wartelinie. Schon ein seltsames Gefuehl so mitten in der Nacht. Endlich an Bord versuche ich mich gleich mal am Internet-Terminal, um den Blog zu pflegen - leider ohne grossartigen Erfolg, da der Internet-Explorer nicht so mit dem Google-Blog zusammenarbeitet und immer wieder abbricht. Also lege ich mich auf eine Bank und versuche ein wenig zu schlafen.




Im Morgengrauen wache ich endgueltig auf und mache mich auf den Weg an Deck. Ein schoener Sonnenaufgang vom Schiff aus ueber Schweden. So hatte ich mir das vorgestellt. Glueck mit dem Wetter!





Nach dem Anlegen fuehrt mich der Nordseekuestenradweg gleich mal durch das Industriegebiet am Hafen aus Varberg raus. Es ist kalt, bzw. ich bin muede (2,5 Std. Schlaf?) und brauche ein Fruehstueck, moechte jedoch vorher noch ein wenig frische Lebensmittel einkaufen. Da ich nie in Varberg reingekommen bin, gabs auch keine Gelegenheit zum Einkauf... Die Radwegfuehrung und die Landschaft sind wunderbar. Frueh am Morgen diese besondere Atmosphaehre mit felsiger Kuest und vielen vorgelagerten Inseln. In Frillesås endlich die Moeglichkeit einzukaufen und Geld zu ziehen. Fruehstueck! Extra lang und ausgiebig. wundersamerweise schaffe ich es um 15:30 Uhr in Goeteborg zu sein.




Ich plane einen Ruhetag - ab zum Campingplatz! Dort kommt spaeter noch Jonny aus Holland mit dem Radl an, der auch auf den Weg zum Nordkap ist. Mit seinen Portionen beim Abendessen aus der Dose wuerde ich glaube ich nicht weit kommen. Kommt mir wenig vor. Er hatte bereits einige Probleme mit dem Fahrrad (Pedalbruch, Plattfuss, ...) und das bereits nach weniger als 800 km. Er nimmt die direktere Route und orientiert sich mit einer Strassenkarte entlang der befahrbaren Strassen ueber Schweden zum Nordkap rauf und will dann ueber Norwegen zurueck in den Sueden.


Tag 36

Mittwoch, 15.05.2013


Strecke: Goeteboerg - Ruhetag

Länge: 14 km (ges. 3712 km)

Fruehstueck, Waesche, Duschen! Dann kurz City-Infos an der Rezeption vom Campingplatz einholen und ab in Richtung Innenstadt. Dort treffe ich im alten Viertel auf Julia aus Oesterreich und spaeter kommt noch ihre in Oesterreich lebende Freundin Mimmi hinzu. wie der zufall so spielt: Am der Rezeption ist mir von diesen grossen Zimtgebaeckstuecken erzaehlt worden, die ich im alten Viertel bekommen kann. Da habe ich schon Lust drauf bekommen und genau in dem Cafe treffe ich an der Kasse auf Julia. Erst einige Zeit spaeter brechen wir vom Cafe aus wieder auf, um uns ein wenig treiben zulassen durch die Strassen Goeteborgs.



Fiskekirke - sieht aus wie eine Kirche (von aussen), aber riecht nach Fisch!

Eindruecke von Goeteborg

Eindruecke von Goeteborg

Dank Euch Beiden fuer diesen entspannten Tag!


Es wird ein schoener, entspannter und unterhaltsamer Tag mit einem Essen im vegetarischen Restaurant - am Buffet wird zum Fixpreis eine ordentliche Portion auf den Teller gepackt. Der Spaziergang fuehrt uns an den Hafen und weiter zu unserem Tagesabschluss zu einem Lokal an einem bekannten Platz in Goeteborg. Schliesslich fahre ich durch die Nacht zum Campingplatz zurueck. Es weht jetzt staerkerer Wind, der jedoch warme Temperaturen bringt.

Fiskekirke von aussen, links im Bild ;-)

auf dem Weg zurueck zum Campingplatz - Goeteborg bei Nacht


Tag 37

Donnerstag, 16.05.2013


Strecke: Goeteboerg / Lisebergbyn - Diseroed - Joerlanda - Stenungsund - Kaelloen - Varekil - Noesund - Seeuebergang / Parkplatz

Länge: 105 km (ges. 3817 km)

Fruehstueck, dann in Ruhe nach Generalraeumung die Fahrradtaschen wieder packen. Anschliessend am Internet-Terminal noch diesen Blog bis Hamburg mit Texten versehen und entsprechend spaet losfahren. Parallel zur Autobahn geht der Radweg aus Goeteborg raus. Eingekauft wird im grossen Coop-Zentrum um danach einzutauchen in die Natur Westschwedens.



Der Weg ist das Ziel - und ich bin angekommen! Die bisherige Unruhe, die ich irgendwie trotz all der schoenen Erlebniss mitgenommen habe ist weg. Ich bin in Skandinavien und damit in einer Region angekommen, die so ganz meinen Vorstellungen entspricht. Fuer eine solche Landschaft bin ich losgefahren. Felsen, Huegel und Schaerenwelt.

Zwar bin ich auch hier teils auf stark befahrenen Strassen unterwegs, die Ausblicke z.B. von den Bruecken entschaedigen jedoch alles! Immer mal wieder entdecke ich auch mal Schilder vom Bohusleden, wenn dieser die Radroute kreuzt. Ende Juli werde ich hoffentlich planmaessig auf diesem Weitwanderweg im Bereich Kynnefjell unterwegs sein.




Eigentlich ist Campen an diesem See verboten... eine Spaziergaengerin, die ich darauf anspreche, gibt mir den Tip es in der Naehe vom Parkplatz zu versuchen. Da sind oft Angler, Wohnmobile, etc. Ich bleibe dort und geniesse zusaetzlich zum Abendessen drei kleine Hot-Dog, die ein paar Schweden dort gegrillt haben und dann - vom Privatgrund - vertrieben werden...




Tag 38

Freitag, 17.05.2013


Strecke: Seeuebergang / Parkplatz (Noesund) - Elloes - Maloe - Fiskebaecksil - Lysekil - Lysestrand - Tossene - Bovallstrand - Svenneby - Hamburgsund - Fjallbacka - Wiese kurz vor Tanumshede

Länge: 112 km (ges. 3919 km)

Die Camper, die hier am Parkplatz eigentlich angeln wollten, sind irgendwann in der Nacht scheinbar wieder vom Krankenhaus zurueckgekommen. Einer wurde vom Fisch gebissen und hat sich vorsichtshalber im Krankenhaus behandeln lassen...
Ich fahre los, bevor die so richtig munter werden und den Camper verlassen. Die Sonne scheint heute durchgehend und es geht mit einer Traumstrecke durch die Schaerenwelt. Es warten 3 Faehrueberfahrten. Die ersten beiden sind regulaere Strassenfaehren und daher in Schweden gratis. Die dritte ist rein Personenverkehr und eher touristisch ueber den - lt. einem Mitarbeiter von Husqvarna auf der Faehre zuvor - einzigen "echten" Fjord Schwedens von Fiskebaecksil nach Lysekil. Mein Fahrrad hat im Eck grad so Platz...









Abend komme ich dann in eine staerker besiedelte Gegend. Kurz gefragt, ein Anruf beim benachbarten Bauern und ich bekomme eine Wegbeschreibung zu einer Wiese, auf der ich willkommen bin und die Nacht verbringen darf.

Tag 39

Samstag, 18.05.2013


Strecke: Wiese kurz vor Tanumshede - Tanumshede - Lur - Raemne - Stroemstadt - Naesinge - Svinesund / Grenze - Skjeberg - Sarpsborg - Frederikstad - Stengsvik

Länge: 132 km (ges. 4051 km)

Die Sonne brennt. Zuerst weiter durch die Schaerenwelt, wenn auch mit mehr Verkehr als gestern. Nach einem kurzen Aufenthalt im Kuestenort Stroemstad, der wie an den Fels gebaut ist, geht es weiter durch das Binnenland.





Das zeigt sich hier wie im Mittelgebirge und es sind entsprechende Steigungen und Gefaelle - meist gegen den Wind - zu bewaeltigen. Eine willkommene Abwechslung! Ich passiere auf der Bruecke bei Svinesund die Grenze nach Norwegen. Es dauert eine Zeitlang bis ab Sarpsborg die Strecke entlang des Flusses Glomma die Route nicht mehr entlang von Strassen verlaeuft. Ich folge dem Fluss bis Frederikstad und habe mit der Ueberquerung mit der Stadtfaehre (gratis) meine 14. Faehrueberfahrt hinter mir.





Kurz hinter Frederikstad verlasse ich die Hauptstrasse, an der die Radroute entlangfuehrt, und frage bei Georg und Lisa nach einem moeglichen Zeltplatz. Kein Problem - hinterm Haus ist reichlich Freigelaende! Georg hat norwegisches Stew frisch zubereitet und ich bekomme eine ordentliche Portion mit Trockenbrot, Pepsi, etc.



Am Zeltplatz finde ich einige Heringe - die hat der Enkelsohn hier nach dem Versuch einer Nacht im Zelt hier vergessen. So beginnt Norwegen fuer mich in wunderbarer Umgebung mit gastfreundlichen Bewohnern!

Tag 40

Sonntag, 19.05.2013


Strecke: Stengsvik - Vikane - Tomb - Årefjorden - Moss - Bekkelaget - Vestby - Ås - Ski - Kolbotn - Oslofjord

Länge: 113 km (ges. 4164 km)

Eine aeusserst warme Nacht liegt hinter mir, der Schlafsack ist max. Decke. Georg und Lisa bereiten mir noch einen beredten Abschied und geben mir fuer unterwegs noch 3 Stuecke Zimtgebaeck mit, die ich heute als suesse Ergaenzung meiner Verpflegung geniessen werde.


Brandrodung entlang der Route

Die Strecke ist teilweise beser fuer Mountainbikes geeignet - auf keinen Fall fuer bepackte Reiseraeder! Das denkt sich auch das Wurzelmaennchen und springt aus der Fototasche. Ich bemerke es leider erst spaeter... ca. 3 km Rueckfahrt und mein Gluecksbringer begleitet mich wieder!

Am Fjord eine Pause - einfach schoen hier. Die Sonne brennt seit 6:00 Uhr vom Himmel, kleine Kinder planschen im Wasser und andere machen Picknick am Strand. In Moss verlasse ich den Nordseekuestenradweg, dem ich seit Emden in Deutschland, Daenemark, Schweden und nun einkurzes Stueck in Norwegen gefolgt bin.

Anschliessend aendert sich die Strecke. Es geht entlang von stark befahrenen Strassen im steten Auf und Ab gegen den Wind. Kaum Zeit zum Entspannen - heute gibt es kaum Richtungswechsel. Fuer die kurzen Anstiege benoetige ich oft den 1. Gang. In Kolbotn frage ich nach Trinkwasser, um anschliessend mit der Zeltplatzsuche zu beginnen. Bekommen habe ich einen Platz beim Barbecue und ich darf Grillfleisch, Salate und Marshmellow geniessen.



Ich folge der Empfehlung zum Zeltplatz und finde diesen am Oslofjord.